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Schweizer Waffen im Libanon?

Bisher starben bei den Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hizbollah rund 300 Menschen, die allermeisten von ihnen Zivilpersonen. Hunderttausende Menschen im Libanon wurden zur Flucht gezwungen, darunter auch viele SchweizerInnen. Noch immer ist kein Ende der Kämpfe in Sicht.

Unterdessen wird die Frage nach der Rolle der Schweiz in diesem Konflikt immer lauter. Während das Aussenministerium die Konfliktparteien zur Mässigung und zu einem Waffenstillstand auffordert, ist kein Stopp der Kriegsmaterial-Ausfuhren oder der Rüstungszusammenarbeit mit den beteiligten Staaten in Sicht. Dabei ist Verwicklung der Schweiz auf diesem Gebiet schon seit langem höchst umstritten. Zwei Beispiele:

  • Die Aufklärungsdrohnen der israelischen Armee wurden gemeinsam mit der RUAG, der grössten Schweizer Rüstungsfirma, entwickelt. Diese unbemannten Flugzeuge werde für aussergerichtlichen Hinrichtungen in den besetzten Gebieten, aber auch für den Krieg im Libanon eingesetzt.
  • Seit einiger Zeit gibt es Mutmassungen, dass auch die Hizbollah mit Schweizer Waffen kämpft: In der Zeit von 1970 bis zur islamischen Revolution von 1979 lieferte die Schweiz Kriegsmaterial im Wert von mehr als 900 Millionen Franken an den Iran. Da der Iran als wichtigster Waffenlieferant der Hizbollah gilt, ist davon auszugehen, dass auf diesem Wege auch Schweizer Material in die Hände der paramilitärischen Organisation im Südlibanon gelangte.

Offensichtlich ist der Bundesrat nicht gewillt, aus vergangenen Fehlern zu lernen und den Verkauf von Waffen in den Nahen Osten und die Rüstungszusammenarbeit mit diesen Ländern zu unterbinden. Die InitiantInnen der Initiative für ein Verbot von Kriegsmaterial-Exporten sehen sich deshalb in ihrem Anliegen weiter bestärkt.