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Ruag für Public Eye Awards nominiert

Die Erklärung von Bern und Pro Natura haben die staatliche Rüstungsfirma Ruag auf die Shortlist der letzten drei Kandidaten für den “Public Eye Award“ für das verantwortungsloseste Schweizer Unternehmen gesetzt. Die Gruppe für eine Schweiz hatte die Waffenschmiede des Bundes für den Preis nominiert.
Die bundeseigene Ruag Holding ist unter anderem die grösste Herstellerin von Kleinkaliber-Munition in Europa. Rund 1'000 Menschen sterben jeden Tag durch solche Waffen, wobei kriegerische Auseinandersetzungen, Kriminalität und häusliche Gewalt oft Hand in Hand gehen. Dass die Ruag auch bleifreie Munition herstellt und sich damit als umweltfreundliches Unternehmen zu präsentieren versucht, mag nicht über das unermessliche menschliche Leid hinwegzutäuschen, das durch Kleinwaffen verursacht wird. Auch vor der Herstellung von Cluster-Bomben schreckt die Waffenschmiede des Bundes nicht zurück, obwohl diese ähnliche Spätfolgen haben wie die mittlerweile international geächteten Anti-Personenminen: Nicht explodierte “Bomblets“ stellen noch Jahre später eine Gefahr dar, insbesondere für spielende Kinder.

Anlässlich der dritten Konferenz über inhumane konventionelle Waffen hat sich die Schweiz für eine internationale Lösung im Bezug auf die Cluster-Bomben ausgesprochen. Auch bei den Kleinwaffen fordert der Bund stärkere internationale Kontrollen. Dass ausgerechnet eine Staatsfirma Geschäfte macht, die diesen diplomatischen Bemühungen diametral entgegenstehen, ist inakzeptabel.

Da die Diskussion über die Privatisierung der Ruag nun vom Tisch ist, ist es höchste Zeit, endlich eine klare Konversions-Strategie zu verfolgen und die zivile Produktion auf Kosten des militärischen Bereichs auszudehnen. GSoA-Vorstand Josef Lang wird in der nächsten Session des Nationalrates einen Vorstoss einreichen, welcher den Bundesrat auffordert, die Ruag in einen zivilen Betrieb ohne Rüstungsexporte umzustellen. In Zukunft muss endlich sichergestellt werden, dass der Bund mit der Ruag die eigenen aussenpolitischen Ziele nicht länger unterwandert. Eine dahingehende Forderung enthält auch die Kriegsmaterial-Initiative.

Mehr Informationen zu den Public Eye Awards: www.publiceye.ch

Kommentare

Die Ruag Holding stellt übrigens auch effiziente Minenräumungsgeräte her und ist in der zivilen Luft- und Raumfahrt tätig.

Ich zitiere; "Die bundeseigene Ruag Holding ist unter anderem die grösste Herstellerin von Kleinkaliber-Munition in Europa. Rund 1'000 Menschen sterben jeden Tag durch solche Waffen."
Würdet ihr das bitte noch mit statistischen Fakten belegen?

Beim Onlinelexikon Wikipedia habe ich unter Verwendung von Kleinkalibermunition folgendes gefunden;
"Verwendung findet die Munition meist im Sport (zum Beispiel Freie Pistole, Sportpistole, Biathlon) und in der Jagd (Bau- und Fallenjagd auf Kleintiere). In bebauten Gebieten und auf Friedhöfen wird oft mit schallgedämpften Waffen gejagt, wozu jedoch eine Sondererlaubnis notwendig ist.

Die Kleinkaliberpatrone zeichnet sich auch durch ihren günstigen Preis, die (teilweise (s.o.)) sehr geringe Geräuschentwicklung und ihren geringen Rückstoß aus."

Wünsche mir in Zukunft Fakten mit klaren referenzen und/oder Belegen.