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Pilatus will Militärflugzeuge nach China exportieren

Gestern hat der Bundesrat vorgeschlagen, dass Pilatus-Flugzeuge nicht mehr in Kriegsgebiete exportiert werden dürfen oder in Länder, in denen sie gegen Zivilisten eingesetzt werden. Der Chef von Pilatus reagierte darauf mit Ärger.

Im 10vor10 von gestern gab der Chef von Pilatus, Oskar Schwenk, folgendes zu Protokoll: "Mit China sind wir seit längerem im Gespräch. Wir möchten Flugzeuge dorthin liefern. Aber wenn ich jetzt höre, dass man mit einem Land, das auf die eigenen Leute losgeht, keinen Vertrag abschliessen darf - dann ist China bereits ausgeschlossen wegen dem Tibet-Fall."

Es wird spannend werden zu sehen, wie Pilatus es vor der Schweizer Öffentlichkeit rechtfertigen will, die Diktatur in China mit Flugzeugen zu beliefern, welche danach verwendet werden, um tibetanische Mönche zusammenzuschiessen - genauso wie die Pilatusflugzeuge in Burma gegen die buddhistischen Mönche, im Irak gegen die kurdische Zivilbevölkerung und in Mexiko gegen Bauerndörfer eingesetzt wurden, um nur einige wenige Besipiele zu nennen.

Falls es für Pilatus ein ernsthaftes Problem sein sollte, wenn sie ihre Militärflugzeuge nicht mehr in Kriegsgebiete liefern dürfen, hat die Firma ein eindeutiges Führungsproblem. Und sollten schlussendlich tatsächlich Aufstandsbekämpfungs-Flugzeuge von Pilatus nach China verkauft werden, wäre dies der endgültige Bankrott einer von Menschenrechten und Solidarität geleiteteten Aussenpolitik der Schweiz.

10vor10 vom 3. April

Kommentare

Hi der letzte Beitrag ist schon ein Stück her kommt hier jetzt noch etwas oder ist dieser Blog etglültig tot?
War doch ein interessantes Thema würde mich sehr freuen wenn es hier doch noch weiter geht

oha, damit das nicht so unkommentiert stehen bleibt: das thema bleibt aktuell und wir geben uns mühe, immer mal wieder etwas zu berichten.
die initiative wird ja voraussichtlich 2009 zur abstimmung kommen.

hat sich jemand schon gedanken dazu gemacht, wie glaubwürdig es ist von pilatus zu behaupten, sie ziehen ernsthaft einen standortwechsel ins ausland in betracht? ich glaub sowas nicht. und hoffe, dass es auch die parlamentsmitglieder in bern nicht weiters erst nehmen. denn pilatus kann auch mit einer leichten verschärfung des güterkontrollgesetzes und auch mit der gsoa initiative weiterhin in der schweiz geld verdienen...z.b. mit zivilen businessjets.
ob die pilatus sich schon einen allfälligen namenswechsel überlegt hat für den fall, sie zieht nach peking um?