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Argumente der GegnerInnen

«Wenn die Schweiz keine Waffen liefert, tun es andere.»

Auch beim Verbot von Anti-Personenminen musste ein Land - es war Kanada - mit gutem Beispiel vorangehen, bevor andere Länder aktiv wurden und die grässlichen Minen ächteten. Die neutrale Schweiz könnte hier eine Vorbildsfunktion einnehmen. Zudem überzeugt diese Argumentation nicht: Nur weil andere etwas Verwerfliches tun, muss die Schweiz noch lange nicht mitziehen. Afghanistan exportiert Opium - soll daher die Schweiz dies nun auch tun?

«Mit einem Verbot von Kriegsmaterial-Exporten verliert die Schweiz ihre Rüstungsindustrie und damit ihre Wehrautonomie.»

Auf die «eigene» Rüstungsindustrie könnte die Schweiz im Kriegsfall ohnehin nicht zählen. Oerlikon Contraves gehört längst der deutschen Rheinmetall und Mowag ist im Besitz der amerikanischen General Dynamics. Zudem kauft die Schweizer Armee den überwiegenden Teil ihrer Waffen im Ausland ein. Ohne Rüstungskäufe im Ausland gäbe es beispielsweise längst keine Luftwaffe mehr. Den Befürwortern von dreckigen Geschäften ist kein Argument zu absurd, um ihre fragwürdigen Machenschaften unter patriotischen Deckmäntelchen zu verbergen.

«Das Aufwuchskonzept der Armee wird gefährdet»

Allen Ernstes behauptet etwa die asuw, eine Frontorganisation der PR Agentur Farner, bei Annahme der Initiative sei das "Aufwuchskonzept" gefährdet. Die asuw träumt davon, dass "bei einer Verschärfung der Sicherheitslage" die Wehrindustrie "zumindest teilweise" in der Lage sein müsse, den Bedarf an Ausrüstung selbst herzustellen. Dies funktioniert jedoch nur in ihrer Theorie. Schliesslich besitzt die Schweiz keine Rohstoffvorkommen und ist für die Produktion von Rüstungsgütern auf Importe (Eisenerz, Erdöl, etc) angewiesen.

Wer glaubt, die Schweiz könne sich mit der heutigen Wehrindustrie im Ernstfall längere Zeit über Wasser halten, ist naiv und hat aus der Geschichte der bewaffneten Konflikte der letzten Jahrzehnte wenig gelernt.

 

«Rüstungsexporte sind ein wichtiges Instrument der Sicherheitspolitik, das mit einem vollständigen Verbot aus der Hand gegeben würde.»

Waffen schaffen keine Sicherheit, sondern erhöhen das Risiko von bewaffneten Konflikten und die Zahl der Opfer. Im Unterschied zu den im Ausland eingesetzten Soldaten können Waffen auch nicht zurückgerufen werden, wenn sich ein ehemaliger Verbündeter als Gefahr für Frieden und Menschenrechte entpuppt. Es kann deshalb nicht im Interesse der Schweiz sein, an der globalen Rüstungsspirale mitzudrehen.