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Wohin exportiert die Schweiz Kriegsmaterial?

Kriegsmaterial-Exporte in Konfliktregionen

Allein im Jahr 2008 exportierte die Schweiz Kriegsmaterial an 72 verschiedene Länder. Grösster Abnehmer von Schweizer Waffen im letzten Jahr war der Konfliktherd Pakistan, obwohl die Kämpfe im Swat-Tal keineswegs beendet sind. Auch Israel wurde trotz des schwelenden Nahostkonfliktes wieder mit Kriegsmaterial versorgt. Von einer restriktiven Ausfuhrpraxis kann keine Rede sein.

Waffen für Folterstaaten

Ebenso wurden Staaten mit Waffen versorgt, in welchen Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung sind. Saudi-Arabien wurde im erste Halbjahr 2009 mit Kriegsmaterial im Wert von über 34 Millionen Schweizer Franken beliefert und war damit drittgrösster Kunde der Schweizer Rüstungsindustrie, obwohl die Menschenrechtslage in diesem Staat äusserst schlecht ist. Der Bundesrat setzt mit der Bewilligung von Kriegsmaterial-Exporten in Folterstaaten und Konfliktegebiete willentlich die humanitäre Tradition der Schweiz aufs Spiel. Im Zweifelsfall wegschauen, lautet die Devise. Die bundesrätlichen Beteuerungen, menschenrechtlich heikle Exporte zu verhindern, sind leere Versprechungen. Dass damit Zehntausende Menschen das Leben gekostet verlieren, wird einfach ausgeblendet.

Entwicklungsländer und Krisengebiete

Immer wieder bewilligt der Bundesrat Kriegsmaterial-Exporte in wirtschaftlich schwache Regionen. Unter «Neutralität» versteht der Bundesrat nur allzu oft, dass beide Seiten eines Konflikts gleichermassen mit Waffen versorgt werden. Auch chronische Krisengebiete wie das «Pulverfass Nahost» werden regelmässig mit Schweizer Kriegsmaterial beliefert. Die Interessen der Rüstungslobby werden in der Schweiz stärker gewichtet als Menschenrechte und Demokratie.


Interaktive Karte

Unter maps.kriegsmaterial.ch stellen wir auf einer Weltkarte dar wohin Schweizer Kriegsmaterial exportiert wird, sowie wo es in Kriegen eingesetzt wurde.


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